Wie hoch sind die Nebenkosten beim Hauskauf?
Der Kaufpreis ist leider nicht der einzige Kostenpunkt, der bei einem Hauskauf fällig wird. Es entstehen eine menge Nebenkosten, die unbedingt bedacht werden müssen.
Was dazu zählt und wie viel diese Nebenkosten ausmachen, haben wir für Sie zusammengefasst.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) dient als Anhaltspunkt für die Notarkosten
- Die Höhe der Grunderwerbsteuer ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich
- Auch die Maklerprovision zählt zu den Kaufnebenkosten
Welche Nebenkosten entstehen beim Hauskauf?
Beim Immobilienkauf kommt eine enorme Summe auf Sie zu. Der Kaufpreis ist dabei allerdings noch nicht alles. Damit Sie von den Nebenkosten nicht überrascht werden, müssen diese frühzeitig bei der Finanzierung einkalkuliert werden.
Zu den Nebenkosten zählen:
- Grunderwerbsteuer
- Notarkosten
- Grundbuchkosten
- Maklerprovision
- Immobiliengutachten
- Modernisierungskosten
Wie berechne ich die Kaufnebenkosten?
Die Kaufnebenkosten liegen bei rund 8 bis 15 Prozent des Kaufpreises, während die Baunebenkosten 15 bis 20 Prozent der Kosten für den Hausbau ausmachen.
Beispielrechnung: Nebenkosten beim Hauskauf
In der folgenden Tabelle finden Sie beispielhaft die Nebenkosten, die beim Kauf eines Einfamilienhauses in Nordrhein-Westfalen mit 140 m² Wohnfläche und einem Kaufpreis von 349.000 Euro anfallen können:
Grunderwerbsteuer | 6,5% des Kaufpreises | 22.685,00 Euro |
Notarkosten | ca. 1% des Kaufpreises | 3.490,00 Euro |
Grundbuchkosten | ca. 0,5% des Kaufpreises | 1.745,00 Euro |
Maklerprovision | 3,57% des Kaufpreises (Neue BGB-Vorschriften zur Maklerprovision beim Immobilienkauf ab 23.12.2020) | 12.459,30 Euro |
offizielles Immobiliengutachten | 1.500,00 Euro | |
Modernisierungskosten | 6.000,00 Euro | |
Summe | 47.879,30 Euro |
Wer trägt die Kaufnebenkosten?
Die Kosten für ein Wertgutachten, die Vermarktung, fehlende Dokumente oder auch die Vorfälligkeitsentschädigung werden vom Verkäufer getragen.
Der Käufer zahlt die Kosten für den Notar, die Grunderwerbsteuer und die Eintragung ins Grundbuch. Dazu können noch Maklerkosten kommen, die der Verkäufer auf den Käufer umlegen kann.
Lassen sich die Nebenkosten für den Hauskauf von der Steuer absetzen?
Für selbst genutzten Wohnraum lassen sich nur wenig Kosten von der Steuern absetzen.
Weder der Kaufpreis noch die Grunderwerbssteuer, die Kosten für die Finanzierungen oder die Notarkosten sind absetzbar.
Diese Kosten können Sie absetzen:
- Kosten für Handwerker: 20 Prozent der Lohn-, Fahrt- und Maschinenkosten bis zu einem maximalen Betrag von 1.200 Euro pro Kalenderjahr, was Handwerkerkosten von 6.000 Euro entspricht.
- Kosten für ein Arbeitszimmer: Dabei ist wichtig, in welchem Umfang das Arbeitszimmer für die berufliche Tätigkeit benötigt wird bzw. wie das Finanzamt die Situation bewertet.
- Riester Rente: Riester-Beiträge und Zulagen sind steuerlich absetzbar – jährlich bis zu 2.100 Euro.
- Beruflicher Umzug: Wird das Haus aus beruflichen Gründen gekauft, können Sie zumindest die Umzugskosten steuerlich geltend machen.