Fußbodenheizung: Was kostet es?
Eine Fußbodenheizung kostet durchschnittlich 64 Euro pro Quadratmeter
Fußbodenheizungen sorgen durch ihre Konstruktion für eine gleichmäßige und energiesparende Wärmeverteilung. Hinsichtlich der Verlegeart unterscheidet man zwischen Trocken- und Nasssystemen. Für die Betriebsart kommen heizwassergeführte und elektrische Varianten zum Einsatz. Trockensysteme und die elektrische Fußbodenheizung eignen sich besonders gut für die Nachrüstung auf bereits bestehenden Böden.
Unabhängig von Konstruktion und Betriebsart besteht jede Fußbodenheizung aus zentralen Elementen, die gleichzeitig die Kostenfaktoren bestimmen:
- Die Dämmschicht sorgt für die Isolation nach unten.
- Heizrohre führen das Heizwasser, bei der elektrischen Fußbodenheizung wird ein dünnes Netz aus Heizdrähten unter den Bodenbelag gelegt.
- Das Trägersystem nimmt die Heizschlangen auf.
- Trockenestrichplatten oder ein Heizestrich umhüllen, Heizrohre und Trägersystem.
- Den Abschluss bildet der Bodenbelag.
Die fertig verlegte Konstruktion wird anschließend an die Heizungsanlage angeschlossen und in Betrieb genommen.
Betriebsart, Gesamtfläche und Einbausituation bestimmen, wie teuer eine Fußbodenheizung letztendlich wird. Je nach Verlegeart reicht die Preisspanne von 24 bis 105 Euro.
FAQ
Nach den Leitlinien des ZVSHK (Zentralverband Sanitär Heizung Klima) umfasst eine vollständige Wartung die Funktionsprüfung und Heizungsdiagnose, Entlüftung, Spülung der Heizkreise und einen hydraulischer Abgleich.
Kosten Wartung Fußbodenheizung
Leistung | Kosten |
---|---|
Funktionsprüfung/ Diagnose | 150 bis 250 Euro |
Entlüftung | 50 bis 100 Euro |
Spülung der Heizkreise | 5 bis 10 Euro/m² |
Hydraulischer Abgleich | 650 bis 1.250 Euro |
Inbetriebnahme | 70 Euro |
Etwa 50 Euro müssen Sie für die Entlüftung der Anlage einplanen, hierbei wird Luft aus dem System entfernt und die Effizienz der Heizung optimiert.Mit der Funktionsprüfung und Diagnose durch den Fachbetrieb wird Ihre Fußbodenheizung gründlich überprüft. Hierfür müssen Sie mit Kosten in Höhe von durchschnittlich 200 Euro rechnen.
Eine Spülung der Heizkreise entfernt Ablagerungen aus den Rohrleitungen und kostet im Durchschnitt 900 Euro.
Der hydraulische Abgleich sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und kostet für ein komplettes Einfamilienhaus zwischen 300 und 600 Euro.
Folgende Tabelle liefert einen Überblick über die jeweils anfallenden Heizkosten für ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmeter pro Jahr. Der Energieverbrauch liegt bei 24.000 kWh.
Jährliche Heizkosten Fußbodenheizung
Brennstoff | Preis pro kWh | Kosten | Kosten Fußbodenheizung |
---|---|---|---|
Öl | 0,048 Euro | 1.156 Euro | 732 Euro |
Gas | 0,063 Euro | 1.512 Euro | 948 Euro |
Pellet | 0,049 Euro | 1.176 Euro | 738 Euro |
Strom | 0,200 Euro | 4.800 Euro | 3.000 Euro |
Am günstigsten heizen Sie mit Öl: Beim aktuellen Ölpreis von 4,8 ct/ kWh, einer Hausgröße von 150 m² und einem Jahresenergiebedarf für die Heizung von 24.000 kWh zahlen Sie im Durchschnitt 723 Euro jährlich. Verglichen mit dem Betrieb von Heizkörpern sparen Sie rund 420 Euro Heizkosten im Jahr.
Betreiben Sie Ihre Heizungsanlage bei gleicher Hausgröße und gleichem Energiebedarf mit Gas, fallen bei einem Preis pro Kilowattstunde von 6,3 ct im Jahr 948 Euro an Heizkosten an. Im Vergleich zu Heizkörpern sparen Sie dabei über 560 Euro ein.
Im Pelletbetrieb mit einem Preis von 4,9 ct/ kWh zahlen Sie für Ihr 150 m² großes Haus pro Jahr etwa 738 Euro Heizkosten. Dies bringt gegenüber Heizkörpern eine jährliche Einsparung von knapp 440 Euro.
Die höchsten Kosten fallen an, wenn die Heizung elektrisch betrieben ist. Ausgehend von einem Strompreis von 20 ct/ kWh entstehen für 150 m² Wohnfläche Heizkosten in Höhe von durchschnittlich 3.000 Euro, dabei sparen Sie gegenüber elektrischen Heizkörpern 1.800 Euro jährlich.
Im ersten Schritt muss der alte Fußboden inklusive Belag und Estrich entfernt werden. Auch alte Heizkörper müssen entsorgt werden. Anschließend wird die Fußbodenheizung eingebaut. Die Kosten richten sich nach:
- Umfang der Abrissarbeiten
- gewählter Fußbodenheizung
- Flächengröße
- Regionales Preisniveau
Für die Abrissarbeiten und die Entsorgung müssen Sie mit Kosten von 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Die Drähte werden als Matten direkt unter den Fußbodenbelag verlegt und anschließend an das hausinterne Stromnetz angeschlossen. Pro m² müssen Sie mit Kosten zwischen 24 und 51 Euro inklusive Einbau rechnen.
Vor- und Nachteile der elektrischen Fußbodenheizung
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Kurzfristiges Bedarfsheizen möglich | Hohe Kosten bei Verwendung als Dauerheizung |
Schnellere Reaktion als wassergeführte Fußbodenheizungen | Geringere Heizleistung als wassergeführte Varianten |
Einfach zu installieren und zu demontieren | Nicht förderfähig |
Niedrige Aufbaubauhöhe | |
Geringes Flächengewicht | |
Keine Neubaufeuchte | |
Langlebig und wartungsarm |
Für die Art der Fußbodenheizung können Sie mit Kosten zwischen 77 und 105 Euro pro Quadratmeter inklusive Einbau rechnen. Hinzu kommen Anfahrtskosten, die zwischen 10 und 50 Euro je Anfahrt liegen können und Kosten für die Inbetriebnahme der Heizung mit 70 Euro.
Kosten Fußbodenheizung Trockenbau-System
Material und Leistung | Kosten |
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Trockenestrich | 27 bis 43 Euro |
Trockenbau-System | 38 bis 42 Euro |
Trockenbau-System verlegen | 12 bis 20 Euro |
Zusatzkosten | |
Inbetriebnahme | 70 Euro |
Vor- und Nachteile der Fußbodenheizung als Trockensystem
Vorteile | Nachteile |
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Sofortige Inbetriebnahme | geringere Heizleistung als Nasssysteme |
Geringes Flächengewicht | Estrich entfällt als Speichermedium |
Geringe Aufbauhöhe | |
Keine Neubaufeuchte | |
Förderfähig |
Die Fußbodenheizung als Nass-System kostet inklusive Einbau zwischen 41 und 79 Euro pro Quadratmeter. Die Inbetriebnahme der Heizung wird meist mit 70 Euro berechnet. Für die Anfahrt können zusätzlich Kosten von durchschnittlich 30 Euro anfallen.
Kosten Fußbodenheizung Nass-System
Leistung | Kosten |
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Heizestrich | 12 bis 25 Euro |
Nass-System | 21 bis 40 Euro |
Nass-System verlegen | 8 bis 14 Euro |
Zusatzkosten | |
Inbetriebnahme | 70 Euro |
Vor- und Nachteile der Fußbodenheizung beim Nass-System
Vorteile | Nachteile |
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Beste Heizleistung aller Systeme | Lange Trockenzeiten |
Estrich als Speichermedium | Neubaufeuchte |
Förderfähig | Nur begrenzt für die Nachrüstung geeignet |
Beispielrechnung Fußbodenheizung
Leistung und Material | Kosten |
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Materialkosten | 330 Euro |
Nasssystem | 210 Euro |
Heizestrich | 120 Euro |
Handwerkerkosten | 180 Euro |
Nassystem verlegen | 80 Euro |
Inbetriebnahme | 70 Euro |
An- und Abfahrt | 30 Euro |
Gesamt | 510 Euro |
Das Nass-System ist vor allem für Neubauten geeignet. Die Heizschlangen werden dabei auf einer Trägermatte verlegt und anschließend in Estrich eingebettet. Man spricht hier auch vom sogenannten Heizestrich.
Fußbodenheizungen im Trockensystem sind ideal für die Modernisierung und eignen sich dann, wenn möglichst wenig Feuchte in den Raum eingebracht werden soll. Dazu werden vorgefertigte Bodenelemente verlegt, in die die wasserführenden Heizungsrohre bereits integriert sind.
Eine weitere Unterscheidung besteht in der Wahl der Wärmequelle:
Wasserführende Fußbodenheizungen werden direkt an die Heizungsanlage angeschlossen, diese versorgt die Heizrohre mit Warmwasser.
Die elektrische Fußbodenheizung wird mit Strom betrieben. Dieser erhitzt im Boden verlegte Heizdrähte.
Autor:
Valentin Drießen
CEO
Valentin Drießen
Valentin Drießen ist Gründer und CEO von Hausfrage. Er hat eine Mission: Den Immobilienmarkt so einfach wie möglich machen. Bewertungstools, Rechner und Ratgeber, die wirklich helfen: Seit 2018 arbeitet er mit Hochdruck daran die Immobilienbranche zu digitalisieren und nutzerfreundlich zu gestalten.