Statiker: Was kostet er?

Die statische Berechnung für ein Einfamilienhaus kostet durchschnittlich 1.475 Euro

Marilena Meyer
250 € 1.475 € 2.700 €
Curve

Je nach Schwierigkeitsgrad der Berechnung kostet ein Statiker zwischen 250 und 2.700 Euro.

Der Statiker – für eine sichere Baustelle. Beim Neubau oder auch bei Umbauten, bei denen tragende Bauteile am Gebäude verändert oder entfernt werden sollen, muss die Tragfähigkeit des gesamten Systems wie auch der einzelnen Bauteile berechnet werden.

Diese Aufgabe übernimmt der Statiker und berechnet anhand des Architektenentwurfs wie stark Stützen, Träger und andere Bauelemente sein müssen, um die Stabilität zu sichern.

Die Kosten für die Erstellung der statischen Unterlagen hängen von der Bausumme ab oder werden nach Aufwand berechnet. Die statische Berechnung für ein klassisches Einfamilienhaus kostet durchschnittlich 1.475 Euro.

FAQ

Die häufigsten Fragen

Die Kosten für die Erstellung der Tragwerksplanung für ein Gebäude werden nach der sogenannten Honorarordnung für Architekten und Ingenieure berechnet. Sie regelt die Vergütung von Leistungen in den Bereichen Architektur, Stadtplanung und Bauwesen.

Die dort genannten Vergütungsrichtlinien sind rechtlich bindend, alternativ kann jedoch auch ein individueller Preis mit dem Statiker vereinbart werden, wenn die Baukosten unter einem Wert von 10.226 Euro liegen.

Maßgeblich für die Berechnung der Kosten sind die anrechenbaren Konstruktionskosten des Gebäudes oder der Anlage, die Honorarzone (Schwierigkeitsgrad), der Honorarsatz (Aufwand), eventuelle Zuschläge für Leistungen beim Bauen im Bestand sowie die Leistungsphasen (Umfang der Tätigkeiten), in die der Statiker mit eingebunden ist.

Hinzu kommen eventuelle Kosten für Begutachtungen und etwaig erforderliche Gutachten, wie zum Beispiel Bodengutachten. Im Einzelnen können Sie mit folgenden Kosten rechnen:

Kosten für den Statiker

LeistungKosten
Statische Berechnung für ein klassisches Einfamilienhaus1.600 bis 2.700 Euro
Bodengutachten500 bis 1.000 Euro
Statische Berechnung für eine Garage400 bis 800 Euro
Stundenlohn, je nach Schwierigkeitsgrad80 bis 120 Euro

Um vorab die Kosten für den Statiker abzuschätzen, können Sie davon ausgehen, dass 55 % der Herstellungskosten auf die Baukonstruktion und 10 % auf die technischen Anlagen entfallen.

Statiker-Kosten in der Altbaumodernisierung:

Werden in der Altbausanierung bauliche Veränderungen vorgenommen, betreffen diese häufig die Tragfähigkeit und Stabilität des kompletten Gebäudes, so zum Beispiel beim Einreißen von Wänden, Deckendurchbrüchen oder Balkonanbauten.

Zur Absicherung muss in diesem Fall ein Statiker berechnen, ob und wenn ja welche Ersatzmaßnahmen vorgenommen werden müssen. Muss nicht das komplette Gebäude, sondern nur einzelne Bauteile statisch nachgewiesen werden, bleiben die Konstruktionskosten häufig unter dem Mindestwert nach HOAI von 10.226 Euro und der Statiker rechnet nach Aufwand mit seinem Stundensatz ab. In diesem Fall müssen Sie etwa mit folgenden Kosten rechnen:

Kosten für den Statiker in der Altbausanierung

LeistungKosten
Soll in eine Decke ein Durchbruch erfolgen, muss berechnet werden, ob die Decke dennoch ihre Tragfähigkeit behält500 bis 900 Euro
Nachprüfen, ob nichttragende Wand eingerissen werden kann250 bis 500 Euro
Statik berechnen für das entfernen und entsprechende ersetzen einer tragenden Wand500 bis 900 Euro
Berechnungen für den Anbau eines Balkons400 bis 600 Euro

Grundsätzlich lohnt es sich bei Altbauten immer, einen Statiker zu Rate zu ziehen. Die Spezialisten für die Tragfähigkeit von Gebäuden können bereits im Vorfeld abschätzen, wie sich das statische System bei baulichen Veränderungen verhält, bzw. welche Auswirkungen diese haben.

Tipp:
Die Kosten für eine statische Überprüfung können Sie als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen, wenn die Begutachtung nachweislich als Vorsorgemaßnahme erfolgt ist.

Zu den Aufgaben gehören alle Berechnungen rund um die Statik eines Gebäudes, er erstellt außerdem Bodengutachten und berechnet im Wärmeschutznachweis, welche Werte die einzelnen Bauteile erfüllen müssen, um den Anforderungen an den Wärmeschutz aus der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu genügen.

Im Einzelnen lassen sich die Aufgabenfelder in folgende Bereiche gliedern:

  • Erstellung der Tragwerksplanung bei Neu- und Umbauten
  • Anfertigung von Gutachten zur Stabilität und Belastbarkeit von Gebäuden
  • Erstellung der Ausführungsplanung
  • Beratungsleistungen rund um die Baustatik für Architekten, Bauherrn oder Fachplaner
  • Überwachung der Arbeiten auf der Baustelle als Bauleiter

Ein weiterer Aufgabenbereich von Statikern ist die Arbeit als Prüfingenieur. Dabei prüft der Tragwerkplaner ob die mit dem Bauantrag eingereichten statischen Berechnungen korrekt sind und gibt die erstellte Statik frei.

Geprüft werden statische Berechnungen ab einer mittleren Schwierigkeit, Einfamilienhäuser mit einer einfachen Konstruktion sind meist von dieser Zusatzleistung befreit.

Die Kosten für eine erforderliche statische Prüfung trägt der Bauherr, sie berechnen sich nach einer Tabelle anhand der Bausumme.

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