Dachboden ausbauen: Was kostet es?
Den Dachboden auszubauen kostet durchschnittlich 20.000 Euro
Immer wieder kommen Hausbesitzer auf die Idee die ungenutzte Fläche eines Dachbodens nutzbar zu machen. Bevor es jedoch an die eigentliche Planung geht, ist abzuklären, wie es mit den gesetzlichen Vorschriften aussieht.
In den meisten Fällen muss der Ausbau eines Dachbodens genehmigt werden, wenn dadurch zusätzlicher Wohnraum geschaffen wird. Je nach Bundesland ist eine Baugenehmigung, ein Freistellungsverfahren oder ein Anzeigeverfahren notwendig.
Der Ausbau eines Dachbodens ist ein umfangreiches Unterfangen, welches eine Vielzahl von unterschiedlichen Gewerken beinhaltet und durch mehrere Faktoren beeinflusst wird.
- Dachentkernung
- Dämmung
- Fußbodengestaltung
- Anzahl und Art der Fenster
- Anzahl und Art der Heizkörper
- Anzahl und Art der Gauben
- Elektroinstallation
- Zugang – Treppe
Je nach Zustand des Daches und den Wünschen des Bauherren kommen hier im Durchschnitt 10.000 bis 30.000 Euro zusammen.
FAQ
Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten, die in Anspruch genommen und in einigen Fällen sogar miteinander kombiniert werden können.
KfW – Förderungen
Im Rahmen einer energieeffizienten Sanierung und altersgerechter Umbauten stellt die KfW Fördermittel zur Verfügung. Diese können auch für einen Dachausbau beantragt werden, zum Beispiel für
- den fachgerechten Einbau wärmedämmender Dachfenster
- die Dachdämmung
- altersgerechte Sanitäreinrichtung
- altersgerechte Fensterautomation
Für einen energieeffizienten Dachausbau können Sie Förderprogramm nutzen wie:
- 151/152 – Kredit Lösungen
- 430 – Zuschuss
Das altersgerechte Umbauen wird mit dem Programm bezuschusst:
- 455
Förderungen des BAFA
Da häufig im Zuge eines Dachausbaus auch die Sanierung der Heizung ansteht, können hier Fördermittel des BAFA (Bundesamt für Fördermittel und Ausfuhrkontrolle) in Anspruch genommen werden, welche die Sanierung von Heizsystemen und deren Komponenten bezuschussen.
Förderungen von Ländern und Kommunen
Auch Länder und Kommunen bieten hunderte unterschiedlicher Förderprogramme. Viele von ihnen sind mit den KfW-Zuschüssen kombinierbar.
Gut zu wissen!
Für eine einfache Dachbodentreppe, die auch als Alternative infrage käme zahlt man nur 100 bis 200 Euro.
Schon allein aus versicherungstechnischen Gründen ist man hier auf der sicheren Seite. Elektriker bieten hier oftmals Pauschalen an. Wer sich an die Firmen aus der Umgebung hält und 2-3 Angebote vergleicht, wird sicher einen annehmen Preis verhandeln können.
Pauschal kann man für die Elektroinstallation bei einem Dachausbau mit ca. 500 bis 700 Euro rechnen. Steckdosen und Lichtschalter, werden in der Regel extra aufgeführt und schlägt zusätzlich mit einer Pauschale von 150 bis 200 Euro zu Buche.
Dachfenster kosten inklusive Einbau zwischen 660 bis 1.080 Euro pro Stück. Die Preise variieren ja nach Glas und Größe. Für besonders große Modelle können auch ein paar mehr Euro zusammenkommen.
Die Kosten für einen Dachaustritt hängen davon ab, ob es sich um ein Steil- oder Flachdach handelt:
Steildach
Ein einfacher Dachaustritt ist mit 3.000 bis 5.000 Euro umsetzbar. Schwebt Ihnen eine größere Dachterrasse vor, wird das ganze etwas komplizierter und somit auch kostenintensiver. Hier kommen schon mal gerne 15.000 bis 20.000 Euro zusammen.
Flachdach
Verfügt das Dach über eine ausreichende Statik, kann hier ein komfortabler Dachaustritt in Form einer Dachterrasse bereits für 4.000 bis 5.000 Euro realisiert werden.
Die Kosten für eine Dachgaube richten sich nach Form und Größe der Gaube. Für eine einfache Gaube inklusive Einbau muss kann man durchschnittlich mit Kosten um die 6.500 Euro rechnen.
Gut zu wissen!
Ohne Zentralheizung können auch Elektro- oder Infrarotheizung installiert werden. Diese versuchen jedoch bei regelmäßigem Betrieb meist deutlich höhere Kosten.
Um Räume zu teilen und abzugrenzen eignen sich am besten Trockenbauwände.
Wird ein Handwerker mit dieser Aufgabe betraut, müssen Sie für eine Wand inklusive Einbaus mit ungefähr 50 bis 60 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Für das Tapezieren und Streichen kommen nochmals 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter obendrauf.
Auch hier kann die eine oder andere Arbeit eventuell in Eigenleistung erbracht werden und so die Gesamtkosten senken.
Je nachdem, für welchen Belag man sich entscheidet, kommen hier Kosten zwischen 20 bis 45 Euro pro Quadratmeter für das Verlegen des Bodens zusammen. Besonders beliebt ist das Verlegen von fußwarmen Parkett.
Die kostenintensivste Variante ist die Aufsparrendämmung, denn diese verlangt eine Neueindeckung des gesamten Daches.
Dabei geht es darum, den Dachboden von jeglichen Einbauteilen wie Türen, Fenstern, nichttragenden Innenwänden und Gebäudetechnik, wie Elektro, Heizung, Sanitäreinrichtungen und der Lüftung zu befreien. Auch Schadstoffe wie zum Beispiel Asbest in alten Dächern müssen entfernt werden.
Nicht ganz unbedeutend ist der spätere Nutzungszweck des Dachbodens. Außerdem gilt zu bedenken, dass Dachgauben teurer sind, als Dachwohnfenster. Auf der anderen Seite vergrößern Dachgauben die Wohnfläche. Alles Dinge, die man bei der Planung mit bedenken sollte.
Beispielrechnung Dachboden ausbauen
Leistung und Material | Kosten |
---|---|
Entkernung | 1.000 Euro |
Zwischensparrendämmung | 3.000 Euro |
Fußboden und Trittschalldämmung | 1.100 Euro |
4 Dachfenster | 4.000 Euro |
Flachdachaustritt | 4.000 Euro |
Neue Heizkörper | 400 Euro |
Elektroinstallation | 500 Euro |
Material Lichtschalter und Steckdosen (Pauschale) | 150 Euro |
Dachbodentreppe mit Treppenauge | 1.000 Euro |
An- und Abfahrt | 10 Euro |
Gesamtkosten | 15.160 Euro |
Autor:
Marilena Meyer
Redakteurin
Marilena Meyer
Mit Handwerksausbildung und Architekturstudium im Gepäck kam Marilena 2018 zu Hausfrage. Gekommen, um zu bleiben: Voller Hingabe plant, verfasst und veröffentlicht sie Beiträge rund um die Immobilie. Als Kopf des Content Teams gibt sie jedem Ratgeber den letzten Schliff.