Umzugsunternehmen: Was kostet eine Umzugsfirma?

Ein Umzugsunternehmen kostet oft weniger als man denkt

Marilena Meyer
Was kostet und wann lohnt sich ein Umzugsunternehmen?

Die wichtigsten Fakten

  • Ein lokaler Umzug kostet bei einer 2-Zimmer-Wohnung zwischen 600 und 1.200 Euro.

  • Die genauen Umzugskosten hängen von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel dem Umzugsvolumen und der Entfernung zwischen den Wohnorten ab

  • Das Umzugsunternehmen haftet während des Umzugs für alle eventuellen Schäden

Wann es sich lohnt und wie man das beste Umzugsunternehmen findet

Wer bequem umziehen möchte und das nötige Budget dafür hat, engagiert vermutlich ein Umzugsunternehmen für seinen Umzug.

Doch gerade wenn man sein persönliches Hab und Gut in fremde Hände abgibt, lohnt es sich, verschiedene Firmen vorher zu vergleichen.

Was kostet ein Umzugsunternehmen? Was kostet ein Umzug in Eigenregie? Ist mein Umzugsgut versichert? Wie kann ich Geld sparen und woran erkenne ich überhaupt eine seriöse Umzugsfirma?

Verschaffen Sie sich mit unserem ultimativen Guide einen Überblick über alle Kosten und Angebote und profitieren Sie von unseren wertvollen Spartipps!

Was kostet ein Umzug mit einem Umzugsunternehmen?

Ein Umzugsunternehmen kann Ihnen viel Arbeit bei Ihrem Umzug abnehmen.

Viele Menschen scheuen sich davor eine Umzugsfirma zu beauftragen, weil Sie befürchten, dass der Service zu teuer ist. Was die meisten nicht wissen: Ein Umzugsunternehmen ist oft günstiger als gedacht!

Ziehen Sie aus einer WG oder einer Singlewohnung um, können Sie eine Beiladung oder einen Mini-Umzug buchen.

Auch der Wochentag ist entscheidend: An einem Montag oder Mittwoch lässt sich zusätzlich sparen. Hier sind die Umzugsunternehmen weniger ausgelastet – das schlägt sich auch auf den Preis nieder.

Eines gilt immer: Die Umzugsfirmen rufen sehr unterschiedliche Preise auf, daher ist ein Vergleich der Anbieter unbedingt zu empfehlen.

Was kostet mein Umzug?

Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine Übersicht der durchschnittlichen Kosten eines Umzugs mit einem Umzugsunternehmen.

Die Quadratmeterzahl dient als grobe Einschätzung des Umzugsvolumens. Dieses ist die Grundlage für die Berechnung des Preises. Mit größerer Entfernung zwischen den Wohnorten steigen auch die Umzugskosten.

So viel kostet ein Umzug mit Umzugsunternehmen durchschnittlich

Größe der Wohnung Lokaler Umzug (ca. 50 km) Regionaler Umzug (ca. 120 km) Fern-Umzug (über 500 km)
ca. 40 m² 400 bis 900 € 600 bis 1100 € 1100 bis 1800 €
ca. 65 m² 600 bis 1200 € 800 bis 1400 € 1400 bis 2400 €
ca. 90 m² 800 bis 1500 € 1000 bis 1700 € 1700 bis 3000 €
ab 120 m² 1100 bis 2000 € 1300 bis 2100 € 2200 bis 3800 €

Die Preise und angebotenen Zusatzleistungen der verschiedenen Umzugsunternehmen sind keineswegs einheitlich und schwanken stark.

Umzug ist nicht gleich Umzug – die genauen Umzugskosten hängen von verschiedenen Faktoren ab.

Diese Faktoren bestimmen die Höhe der Umzugskosten:

  • Umzugsdistanz: Je größer die Strecke zwischen dem alten und dem neuen Wohnort, desto höher sind auch die Kosten für ein Umzugsunternehmen oder bei der Miete eines Transporter. Schließlich steigen der Zeitaufwand und die Spritkosten mit der Länge des Weges.
  • Umzugsvolumen: Haben Sie viele Kartons und Einrichtungsgegenstände, benötigen Sie auch ein großes und meist kostenintensiveres Umzugsfahrzeug. Auch die Menge an Verpackungsmaterial hat seinen Preis. Um das Volumen Ihres Umzugsguts zu berechnen, bieten viele Autovermietungen, Speditionen und Umzugsfirmen kostenlose Umzugsrechner an.
  • Art des Umzugs: Ein privater Umzug ist oftmals deutlich günstiger als die Beauftragung eines Umzugsunternehmens. Dieser ist jedoch auch mit deutlich mehr Stress verbunden.
  • Umzugstag: Die meisten Umzüge finden am Wochenende statt. Wer Geld sparen möchte, plant den Wohnungswechsel möglichst für einen Tag innerhalb der Woche ein. In den meisten Fällen ist das Angebot so viel günstiger, dass sich auch ein zusätzlicher Urlaubstag lohnt.
  • Kaution: Noch vor der ersten Mietzahlung wird die Kaution für die neue Wohnung fällig. Diese beträgt maximal 3 Nettokaltmieten
  • Provision: Haben Sie Ihre neue Bleibe mithilfe eines Maklers gefunden, wird eine Maklerprovision fällig. Bei Mietobjekten beträgt sie maximal 2 Nettokaltmieten, beim Kauf einer Immobilie sind 5-7 % des Kaufpreises üblich. Hierbei wird die Provision jedoch zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt.
  • Renovierung: Sowohl in der alten als auch in der neuen Wohnung fallen bei einem Umzug häufig Renovierungsarbeiten an. Achten Sie bei Ihrem Auszug darauf, welche Schönheitsreparaturen notwendig sind – ein Blick in den Mietvertrag lohnt sich!
  • Anschaffung neuer Möbel: Je mehr Sie aus der alten Wohnung mit in die neue nehmen können, umso weniger fällt für die Neuanschaffung von Haushaltsgegenständen an.
  • Ummeldung: Neben der Ummeldung beim Einwohnermeldeamt, bei der GEZ, beim Finanzamt sowie bei anderen festen Ansprechpartnern wie Banken und Versicherungen, muss auch das Auto umgemeldet werden. Nützlich ist außerdem die Beantragung eines Nachsendeauftrags bei der Post.

Was kostet ein Umzug in Eigenregie?

Ein Umzug ist eine kostspielige Angelegenheit, denn Sie müssen nicht nur ein Umzugsunternehmen oder einen Transporter buchen, sondern auch Geld für Verpackungsmaterialien, neue Möbel, Renovierungsarbeiten und Genehmigungen ausgeben.

Legen Sie deshalb vor der Umzugsplanung fest, wie hoch Ihr Umzugsbudget ist.

Diese Kosten entstehen vor dem Umzug:

Kostenpunkt Welche Kosten entstehen?
Verpackungsmaterial Im Baumarkt kosten Umzugskartons zwischen 1 und 2,50 Euro, gebraucht bekommt man diese wesentlich günstiger, teilweise sogar kostenlos. Je nach Umzugsvolumen sollten Sie mit circa 30 Euro pro Zimmer rechnen.
Halteverbotszone beantragen Die Kosten für die Genehmigung liegen zwischen 50 – 150 Euro, hinzu kommen noch die Ausleihgebühren für die Schilder. Ein Umzugsunternehmen übernimmt in der Regel sämtliche Einzelheiten.
Renovierung der alten und neuen Wohnung Wer selbst Hand anlegt, zahlt für das Streichen der Wände ca. 30-50 Cent pro Quadratmeter.
Kaution für die neue Wohnung Die Mietkaution beträgt maximal 3 Nettokaltmieten.

Diese Kosten entstehen während des Umzugs

Kostenpunkt Welche Kosten entstehen?
Umzugstransporter Kleine Transporter bekommen Sie für circa 60 bis 90 Euro am Tag, größere für 120 bis 200 Euro am Tag und für einen Lkw sollten Sie mindestens 200 bis 220 Euro pro Tag einkalkulieren.
Versorgung der Umzugshelfer Für die Versorgung der Umzugshelfer sollten Sie mit rund 5 Euro pro Person kalkulieren.

Diese Kosten entstehen nach dem Umzug

Kostenpunkt Welche Kosten entstehen?
Nachsendeauftrag Der Nachsendeauftrag kann bequem online bei der Deutschen Post eingerichtet werden und kostet rund 20 Euro.
Ummelden beim Einwohnermeldeamt Die Ummeldung vom Wohnsitz ist in der Regel kostenlos. Einige Städte in Deutschland erheben eine geringe Gebühr von durchschnittlich 10 Euro.
Kfz ummelden Je nach Kommune fallen für die Kfz-Ummeldung etwa 15 – 30 Euro an.
Für neue Nummernschilder kommen nochmal ca. 20 – 30 Euro dazu. Möchte man ein Wunschkennzeichen haben, kostet dies weitere 10 Euro.
Telefon und Internet ummelden Die meisten Anbieter berechnen für den Umzugsservice 20-70 Euro.

Umzugsunternehmen oder Umzug in Eigenregie: Was ist besser?

Anders gefragt: Möchten Sie einen möglichst günstigen oder einen möglichst stressfreien Umzug?

Viele scheuen sich davor, Ihren Umzug in die Hände von Profis zu geben, weil dies mehr Kosten verursacht. Schließlich kann man die Arbeiten ja auch selber erledigen.

Ein privat durchgeführter Umzug in Eigenregie ist natürlich preiswerter als ein Wohnungswechsel mit einem Umzugsunternehmen.

Allerdings nimmt ein Do-it-yourself-Umzug auch sehr viel Zeit in Anspruch, denn Sie müssen alle Kartons selber packen, die Möbel für den Transport auseinanderbauen und sämtliche Genehmigungen etc. beantragen.

Außerdem benötigen Sie viele freiwillige Umzugshelfer sowie einen geeigneten Transporter. Ein Umzug mit einer professionellen Umzugsfirma bietet da weitaus mehr Komfort.

Für wen ist ein selbst organisierter Umzug sinnvoll?
  • Junge Paare, die zusammenziehen und nicht viel Geld haben

  • Studenten

  • Alle, die maximale Kosten sparen wollen

Für wen ist ein Umzugsunternehmen sinnvoll?
  • Mehrköpfige Familien

  • Vollzeit-Berufstätige

  • Wer besonders wertvolles Hab und Gut besitzt

  • Alle, die maximale Zeit und Nerven sparen wollen

Was sind die Vorteile eines Umzugsunternehmens?

Ein Umzug mit einem Umzugsunternehmen ist vor allem dann sinnvoll, wenn

  • der Umzug möglichst komfortabel sein soll

  • der Umzug möglichst schnell durchgeführt werden soll

  • Sie nur wenig Zeit für den Umzug haben

  • Sie körperlich und/oder gesundheitlich eingeschränkt sind

  • Sie keinen Führerschein besitzen, der zur Fahrt mit einem Transporter/Anhänger berechtigt

  • Sie in einer Wohnung mit mehr als 40 m² wohnen

  • Sie in einem Mehrfamilienhaushalt leben

  • Sie wertvolles Umzugsgut besitzen, das durch das Umzugsunternehmen versichert ist

  • Sie sich einfach nur den Umzugsstress ersparen wollen

Wann lohnt sich ein Umzug in Eigenregie?

Ein Umzug in Eigenregie kostet Sie in der Regel sehr viel Arbeit, Zeit und Nerven – aber weniger Geld als ein Umzug mit professioneller Hilfe.

Gerade kleine Umzüge, zum Beispiel ins Studentenwohnheim, in ein WG-Zimmer oder in eine bereits möblierte Wohnung, kann man auch gut alleine meistern, indem man Freunde um Hilfe bittet und sich einen Transporter mietet.

Die Entscheidung hängt also im Wesentlichen von einer zentralen Frage ab, die Sie sich stellen müssen: Möchte ich Zeit oder Geld sparen?

Hinweis Umzüge in Eigenregie sind nicht kostenfrei

Bedenken Sie bei der Entscheidung, dass auch ein privat organisierter Umzug Kosten verursacht. Diese sind in dem Gesamtpreis eines Umzugsunternehmens häufig schon integriert.

Ist mein Umzugsgut bei einem Umzugsunternehmen versichert?

Ein großer Vorteil von einem Umzug mit Profis ist die Tatsache, dass er sicherer ist. Das Umzugsunternehmen haftet während des Umzugs für alle eventuellen Schäden an Ihrem Hab und Gut sowie in der Wohnung und im Treppenhaus.

Laut Gesetz muss das Umzugsunternehmen im Schadensfall 620 Euro pro Kubikmeter Transportgut veranschlagen.

Beispiel: Ein Umzugsvolumen von 30 Kubikmeter bedeutet eine Haftungssumme von 18.600 Euro.

Bei besonders wertvollem Mobiliar, wie zum Beispiel Gemälden, Skulpturen, Erbstücken etc., kann die Haftungssumme über eine Zusatzvereinbarung ausgeweitet werden.

Am besten besprechen Sie mit dem Umzugsunternehmen im Voraus, um welche wertvollen und/oder empfindlichen Einrichtungsgegenstände es sich dabei handelt.

Übrigens: Wenn Sie Ihre Umzugskartons selbst verpacken, übernehmen die Profis keine Haftung für beim Transport entstandene Schäden.

Im Schadensfall lässt sich nämlich nicht mehr einwandfrei nachweisen, ob der Schaden durch den Transport oder durch schlechtes Verstauen entstanden ist.

Eine zusätzliche Transportversicherung kann dieses Risiko verhindern.

Welche Leistungen bietet ein Umzugsunternehmen an?

Viele Umzugsfirmen bieten sowohl Standard- als auch Komplettumzüge und jeweils einzeln buchbare Zusatzleistungen an.

  • Standardumzug: Sie packen die Kartons selber und bauen Ihre Möbel eigenhändig ab. Die Umzugsfirma übernimmt nur die Verladung und den Transport.

  • Komplettumzug: Die Umzugsprofis kümmern sich neben dem Be- und Entladen und dem Transport auch um den Ab- und Aufbau der Möbel und das Ein- und Auspacken der Kartons.

  • Zusatzleistungen: Je nachdem für welche Variante Sie sich entscheiden, können Sie einzelne Dienstleistungen extra buchen. Auch das Einrichten einer Halteverbotszone oder die Zwischenlagerung von Möbeln gehören dazu.

Je umfangreicher der Service ist, desto weniger Arbeit haben Sie. Ob Sie aber alle Service-Leistungen in Anspruch nehmen, sollte Ihnen überlassen sein.

Woran erkenne ich ein seriöses Umzugsunternehmen?

Achten Sie darauf, dass das Umzugsunternehmen alle Leistungen, die Sie benötigen, auch anbietet.

Wichtig ist außerdem, dass das Unternehmen Ihr Hab und Gut während des Umzugs ausreichend versichert und die Arbeiter qualifiziert sind und routiniert arbeiten.

Nicht nur auf Bewertungen verlassen

Ob eine Umzugsfirma seriös ist, erkennen Sie nicht nur an Onlinebewertungen, sondern z.B. auch daran, ob der Betrieb TÜV-zertifiziert oder Mitglied in einem Verband, wie zum Beispiel dem Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), ist. Daraus lässt sich ein gewisser Qualitätsmaßstab ablesen.

Ein professioneller Anbieter wird bei größeren Wohnungen bzw. einem hohen Umzugsgutvolumen immer einen Besichtigungstermin mit Ihnen vereinbaren, um den Umfang besser einschätzen zu können und Sie beraten zu können.

Bevor Sie einen Vertrag mit der Umzugsfirma unterschreiben, denken Sie unbedingt auch immer daran, das Kleingedruckte zu lesen. Manchmal befinden sich versteckte Kosten in den Angeboten und Verträgen, zum Beispiel eine Anfahrtspauschale und andere Mehrkosten.

Wie kann ich Kosten sparen beim Umzug?

Ob mit Umzugsunternehmen oder in Eigenregie: Wir haben die ultimativen Spartipps, damit der Umzug auch für das Portemonnaie stressfrei wird.

Die 11 besten Spartipps für den Umzug:
  1. Frühzeitige Planung: Wie bei so vielen Dingen ist eine gute Planung beim Umzug das A und O. Berechnen Sie Ihr benötigtes Budget und erstellen Sie sich Checklisten.

  2. Den richtigen Zeitpunkt wählen: Beachten Sie die Kündigungsfrist Ihres Mietvertrags. Der erste Tag im Monat ist ein klassischer Umzugstag. Umzugsunternehmen und Autovermietungen bieten in der Mitte des Monats in der Regel bessere Konditionen an. Zudem sind Umzüge an Wochentagen meist günstiger als an Wochenenden.

  3. Renovierung der alten Wohnung: Welche Schönheitsreparaturen müssen wirklich gemacht werden? Es lohnt sich zu prüfen, was genau im Mietvertrag festgelegt wurde.

  4. Entrümpelung: Ein Umzug ist eine gute Gelegenheit den Hausstand auszumisten. Das spart Kartons, Platz und über Verkäufe lässt sich möglicherweise noch etwas Geld verdienen.

  5. Angebote vergleichen: Kosten für Umzugsunternehmen und Mietwagen können stark schwanken. Ein Vergleich lohnt sich.

  6. Den richtigen Transporter wählen: Nicht zu groß, nicht zu klein. Eine möglichst präzise Berechnung des benötigten Stauraums ist äußerst wertvoll.

  7. Günstige Umzugsutensilien: Kartons können gebraucht gekauft, Werkzeuge gemietet werden.

  8. Günstige Umzugshelfer: Neben Freunden und Verwandten bieten Studenten häufig für wenig Geld ihre Hilfe an.

  9. Tarifwechsel: Ein Umzug bietet eine gute Gelegenheit, sich nach dem günstigsten Anbieter für Strom-, Gas- und Telefonanschluss umzusehen.

  10. Übernahme von Kosten: Welche Kosten können steuerlich geltend gemacht werden? Übernimmt der Arbeitgeber teile der Kosten? Empfänger von Hartz IV können Teile der Kosten erstattet bekommen.

  11. Gutscheine: Bei Anbietern wie Groupon oder DailyDeal gibt es häufig Gutscheine für Umzugsunternehmen oder andere Dienstleistungen.

Kann ich die Umzugskosten von der Steuer absetzen?

Ob Sie Ihre Umzugskosten steuerlich absetzen können, ist in erster Linie davon abhängig, ob der Umzug berufsbedingt ist oder nicht.

Bei einem berufsbedingten Umzug können Sie die anfallenden Umzugskosten in der Steuererklärung angeben.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte können die Kosten als Werbungskosten absetzen.

Für Selbständige oder Freiberufler sind beruflich bedingte Umzugskosten Betriebsausgaben, allerdings nur anteilig für die tatsächlich arbeitsrelevanten Wohnbereiche.

Damit ein Umzug als berufsbedingt gilt, muss nicht unbedingt der Arbeitsplatz gewechselt werden.

Mit folgenden Gründen gilt ein Umzug als berufsbedingt:

  • Kürzerer Arbeitsweg: Verkürzt sich der Arbeitsweg durch den Umzug deutlich um jeweils mindestens eine halbe Stunde pro Strecke, dann gilt der Umzug beruflich bedingt
  • Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Hier muss jedoch genau nachgewiesen werden, warum der Umzug eine Verbesserung bringt.
  • Rückkehr aus dem Ausland: Wenn Sie für eine neue Arbeitsstelle nach Deutschland zurückgekehrt sind, können Sie den berufsbedingten Umzug geltend machen.
  • Wechsel der Arbeitsstelle: Ziehen Sie aufgrund einer neuen Arbeitsstelle in eine andere Stadt, greift der berufsbedingte Umzug.
  • Umzug des Firmenstandortes: Behalten Sie den Arbeitgeber, ziehen jedoch um aufgrund eines neuen Standortes der Firma, handelt es sich ebenfalls um einen berufsbedingten Umzug.
  • Versetzung: Natürlich gilt auch ein Umzug im Rahmen einer Versetzung an einen anderen Standort als berufsbedingt.
Hinweis Zweitwohnung am Arbeitsort

Auch die Anmietung einer zweiten Wohnung wird beruflich bedingt anerkannt. Für diesen Fall kann neben den Kosten für den Umzug auch dauerhaft eine doppelte Haushaltsführung geltend gemacht werden.

Wenn Ihr Umzug als “berufsbedingt” anerkannt wird, lassen sich die folgenden Kosten von der Steuer absetzen:

  • Kosten für den Transport: Umzugsunternehmen, Miettransporter, Verpackungsmaterial, Umzugsversicherung.
  • Reise- und Übernachtungskosten zur Vorbereitung des Umzugs.
  • Fahrten zu Wohnungsbesichtigungen:30 Cent pro Kilometer.
  • Maklergebühren für die Suche und Vermittlung einer Mietwohnung (nicht für den Kauf eines Hauses oder einer Eigentumswohnung)
  • Doppelte Mietkosten, wenn für zwei Wohnungen gleichzeitig Miete gezahlt werden musste. Maximal drei Monatsmieten für die neue und sechs Monatsmieten für die alte Wohnung.
  • Reparaturen von Transportschäden.
  • Anschaffungskosten für einen neuen Kochherd (bis zu 230 Euro) bzw. Einzelofen (bis zu 164 Euro).
  • Nachhilfe für Kinder, die nötig werden, weil durch den Umzug in ein anderes Bundesland Nachholbedarf vorhanden ist. Für Kosten dieser Art gibt es eine Höchstgrenze, die regelmäßig angepasst wird.
  • Umzugspauschale für sonstige Umzugskosten wie Telefonanschluss, Kfz-Ummeldung, Trinkgelder für Umzugshelfer, Schönheitsreparaturen in der alten Wohnung
  • Schönheitsreparaturen in der alten Wohnung

Im Rahmen einer beruflich bedingten doppelten Haushaltsführung können Sie für die ersten 3 Monate nach Ihrem Umzug die Verpflegungspauschale in Höhe von 24 Euro pro vollem Tag Abwesenheit ansetzen.

Pro Umzug darf jeder Steuerzahler die Umzugskostenpauschale für den berufsbedingten Umzug ansetzen.

Man hat die Wahl, ob man die tatsächlichen Kosten oder die Umzugspauschale für sonstige Umzugskosten in der Steuererklärung angibt.

Die Pauschale lohnt sich immer dann, wenn die tatsächlichen Kosten geringer sind als die Pauschale.

Im Juni 2020 wurden folgende Werte festgesetzt:

  • Für Berechtigte: 1.433 Euro
  • Für jede andere Person: 573 Euro

Zu den anderen Personen gehören der Ehe- oder Lebenspartner, die ledigen Kinder und die Stief- und Pflegekinder.

Wenn Sie nicht aus beruflichen Gründen umziehen, können Sie lediglich die Kosten für ein Umzugsunternehmen Sie als haushaltsnahe Dienstleistung angeben.

Der jährliche Höchstbetrag dafür sind 20.000 Euro, wovon Sie 20 Prozent als Steuerermäßigung erhalten können – also maximal 4.000 Euro.

Gleiches gilt für Renovierungsmaßnahmen von Handwerkern, bei denen Sie sich 20 Prozent der Lohn-, Fahrt- und Maschinenkosten vom Fiskus zurückholen können – maximal 1.200 Euro pro Jahr.

Bei einem Umzug aus gesundheitlichen Gründen (Krankheit, Behinderung) können die Kosten als außergewöhnliche Belastung angegeben werden.

Für das Finanzamt benötigen Sie hierfür ein ärztliches Attest.

Ziehen Sie rein aus privaten Gründen und gänzlich ohne fremde Hilfe um, haben Sie keine Möglichkeit, die Kosten steuerlich einzusetzen.

Übernimmt das Jobcenter Umzugskosten für Hartz4 Empfänger?

Das Jobcenter kann einen Zuschuss zum Umzug zahlen oder unter Umständen sogar die gesamten Kosten für den Umzug von Hartz 4 Empfängern übernehmen. Dies ist im § 22 Absatz 6 des Sozialgesetzbuch II festgelegt.

Damit das klappt, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Die Vorraussetzungen müssen Sie erfüllen:
  • Das Jobcenter muss den Umzug zuerst genehmigen. Für einen Umzug ohne Genehmigung gibt es im Nachhinein kein Geld.

  • Der Wohnungswechsel muss als notwendig angesehen werden. Dies ist zum Beispiel bei einer neuen, weit entfernten Arbeitsstelle der Fall.

  • Die neue Wohnung muss in den Augen des Jobcenters in den Punkten Größe und Miete angemessen sein.

Tipp Nicht sofort unterschreiben

Unterschreiben Sie den Mietvertrag auf keinen Fall, bevor Sie nicht die Umzugsgenehmigung für die neue Wohnung in der Tasche haben.

Ziehen Sie in eine andere Stadt, ist in Zukunft ein anderes Jobcenter für Sie zuständig. Auch bei einem Umzug innerhalb der Stadt kann sich die Zuständigkeit ändern. Ihr altes Jobcenter wird Sie informieren, wo Sie in Zukunft hin müssen.

FAQ

Die häufigsten Fragen

Engagieren Sie für einen Klaviertransport unbedingt eine darauf spezialisierte Fachfirma.

Das alles hat natürlich seinen Preis. Normale Umzugsunternehmen bieten einen Klaviertransport in der Regel günstiger an als Spezialfirmen, haben aber eben auch nicht das nötige Fachwissen.

Die entscheidenden Kostenfaktoren sind:

  • Größe des Klaviers
  • Etagenhöhe an Aus- und Einzugsort
  • Entfernung zwischen den Wohnorten

Für den Transport eines einfaches Klaviers über eine vergleichsweise kurze Distanz können Sie mit Kosten um 150 Euro rechnen.

Ein großer Konzertflügel, der über mehrere Stockwerke getragen werden muss und dann hunderte Kilometer umzieht, können bis zu 1000 Euro fällig werden.

Wenn es sich um ein wertvolles Instrument oder kostbares Erbstück handelt, sollten Sie zu den Kosten des Transports noch die Kosten für einen zusätzlichen Versicherungsschutz dazu rechnen. Der Standardschutz eines normalen Umzugsunternehmens wird in der Regel nicht ausreichen.

Das Allerwichtigste sind genügend Getränke.

Dafür sollten Sie ein bis zwei Kisten Mineralwasser und Softdrinks besorgen. Am besten geeignet sind kleine 0,5 – 1-Liter Flaschen.

Stellen Sie außerdem Kaffee, Milch und Zucker bereit. Ist die Kaffeemaschine schon verpackt, sind große Thermoskannen mit Pumpfunktion eine gute Idee.

Als Snacks eignen sich:

  • belegte Brötchen
  • Mini-Frühlingsrollen
  • Kekse
  • Muffins
  • Schoko- oder Müsliriegel

Versuchen Sie auf einzelne Präferenzen (vegetarisch, vegan) Rücksicht zu nehmen. Denken Sie außerdem an genügend Servietten oder Küchenpapier.

Zum Abschluss nach getaner Arbeit darf es dann auch etwas deftiger werden. Auch ein kaltes Bier kommt nach dem ganzen Schleppen sehr gut an.

Die Klassiker der Umzugsnahrung:

  • Nudel- oder Kartoffelsalat
  • Frikadellen, Würstchen
  • Gulaschsuppe, Eintopf, Chili con carne
  • Andere Suppen, zum Beispiel Kürbissuppe
  • Griechischer Salat

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