Was ist ein Notar?

Ihre Vertrauensperson bei wichtigen Vereinbarungen

Marilena Meyer
Bei Immobiliengeschäften kommt keiner an dem Notar vorbei

Die wichtigsten Fakten

  • Bei einem Hausverkauf benötigen Sie eine notarielle Beurkundung

  • Notare betreuen Rechtsgeschäfte wie den Immobilienverkauf unparteiisch

  • Die Kosten für den Notar basieren auf dem Geschäftswert und einem Gebührensatz

Wie wichtig ist der Notar und was kostet er?

Notarinnen und Notare übernehmen beim Immobilienkauf, aber auch bei anderen rechtlichen Vorgängen eine wichtige Funktion.

Als unabhängige Träger eines öffentlichen Amtes sind sie dafür zuständig, Bürgerinnen und Bürger bei wichtigen Vereinbarungen unparteiisch zu betreuen und Informationen zum vorliegenden Rechtsgeschäft zu geben.

Aber was genau macht ein Notar? Welche Ausbildung bringt er mit und wie hoch sind die Notarkosten?

Mit diesem Artikel sind Sie bestens auf die Abwicklung des Hausverkaufs vorbereitet. Außerdem erfahren Sie, wie Sie einen Notar in Ihrer Nähe finden.

Was macht ein Notar?

Notare sind Träger eines öffentlichen Amtes und müssen unabhängig und unparteiisch handeln.

Ihre zentrale Aufgabe besteht darin, Bürgerinnen und Bürger bei wichtigen Geschäften zu betreuen und zu beraten.

“Rechtsgeschäfte sind folgenreiche Angelegenheiten.”

Notare setzen die Beteiligten des jeweiligen Geschäfts über die Inhalte und Pflichten in Kenntnis.

So wird gewährleistet, dass der Wille der Vertragspartner nach deren Wunsch festgehalten wird.

Typische Aufgaben eines Notars:
  • Beurkundung von Rechtsgeschäften wie Haus- oder Grundstücksverkäufen

  • Unterstützung bei Rechtsgeschäften im Familien-, Gesellschafts- und Erbrecht

  • Beglaubigung von Unterschriften und Abschriften

  • Durchführung freiwilliger Versteigerungen

  • Vermittlung bei Erbauseinandersetzungen

  • Aufbewahren von Wertpapieren und Wertgegenständen

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Was ist der Unterschied zwischen notarieller Beurkundung und notarieller Beglaubigung?

Für den Verkauf einer Immobilie benötigen Sie eine notarielle Beurkundung.

Dabei überprüft und verliest der Notar das gesamte Dokument und klärt die anwesenden Personen über ihre Rechte und Pflichten auf.

Bei der Beglaubigung hingegen bestätigt der Notar nur die Echtheit einer Unterschrift oder eines Dokumentes sowie die Echtheit von Kopien.

Wie wird man Notar?

Notare haben eine große Verantwortung und sind wichtige Vertrauenspersonen.

Entsprechend müssen sie eine ausführliche Ausbildung absolvieren.

Die zentrale Anforderung dafür ist das Abitur, das Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger dann dazu berechtigt, ein juristisches Studium mitsamt Referendariat und zweitem juristischen Staatsexamen zu absolvieren.

Notare müssen dabei besonders gute Examina ablegen, um sich zu qualifizieren.

Dann können sie eines von diesen beiden Tätigkeitsfeldern auswählen:
  • Hauptberuflicher Notar („Nurnotar“): Für dieses Berufsfeld ist ein Anwärterdienst von drei Jahren als Notarassessor nötig. Bewerber durchlaufen ein strenges Auswahlverfahren, das vom Landesjustizministerium und der örtlichen Notarkammer organisiert wird.

  • Anwaltsnotar (Notar und Rechtsanwalt zugleich): Anwaltsnotare müssen eine anwaltliche Berufspraxis von drei Jahren oder eine fünf Jahre bestehende Zulassung zur Rechtsanwaltschaft nachweisen.

Übrigens: Der wichtigste Unterschied zwischen einem Notar und einem Rechtsanwalt besteht darin, dass Notare dazu verpflichtet sind, unabhängig und unparteiisch zu handeln.

Rechtsanwälte hingegen müssen sogar parteiisch handeln, um die Interessen ihrer Mandanten angemessen zu vertreten.

Notare werden auf Lebenszeit bestellt und der Zugang zum Beruf ist gesetzlich begrenzt.

Der Weg in die Rechtsanwaltschaft ist hingegen frei zugänglich und der Anwalt kann selbst über die Dauer seiner Tätigkeit entscheiden.

Beide Berufe haben eine Verschwiegenheitspflicht.

Wie hoch sind die Notarkosten?

Notare erheben eine Gebühr auf ihre Tätigkeiten.

Die Höhe der Notarkosten ergibt sich aus dem Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG).

Dieses Gebührensystem soll gewährleisten, dass alle Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer finanziellen Lage einen notariellen Dienst beanspruchen können. Abweichende Kostenvereinbarungen sind verboten.

Hinweis Notarkosten sind Nebenkosten

Die Notarkosten zählen ebenso wie die Grunderwerbssteuer, die Maklerprovision und die Grundbuchkosten zu den Nebenkosten eines Immobilienverkaufs. Käufer und Verkäufer sollten sich daher gut mit diesen Kosten auseinandersetzen.

Die konkrete Gebühr für den Notar basiert auf dem Geschäftswert und dem Gebührensatz.

Daraus errechnen sich die Notarkosten.

Der folgende Auszug aus der GNotKG-Gebührentabelle zeigt, wie sich die Notargebühr in etwa gestalten kann:

Wert Einfache Gebühr Doppelte Gebühr
10.000 Euro 75 Euro 150 Euro
50.000 Euro 165 Euro 330 Euro
100.000 Euro 273 Euro 546 Euro
500.000 Euro 935 Euro 1.870 Euro
1.000.000 Euro 1.735 Euro 3.470 Euro
Quelle: GNotKG Gebührentabelle

Die einfache Gebühr wird dann fällig, wenn es sich um ein einseitiges Geschäft wie etwa um eine Testamentserklärung handelt.

Bei Verträgen kommt die doppelte Gebühr zum Einsatz, da das Geschäft hier zweiseitig ist.

Wer bezahlt den Notar?

In der Regel übernimmt der Hauskäufer die Gebühren für den Notar. Jedoch lassen sich im Kaufvertrag auch abweichende Regelungen für die Notarkosten treffen.

Notar in der Nähe finden: Notarkammern in der Übersicht

Alle Notare sind als Träger eines öffentlichen Amts in der Notarkammer organisiert.

“Grundsätzlich dürfen Sie Ihren Notar frei wählen.”

Jedoch sollte er im entsprechenden Amtsbezirk tätig sein.

Dabei ist es nicht wichtig, wo die zu verkaufende Immobilie liegt. Denn: Maßgeblich ist, wo das Rechtsgeschäft erfolgt.

In Deutschland gibt es 21 Notarkammern, die jeweils für ein bestimmtes Gebiet zuständig sind.

Sie sind als Körperschaften des öffentlichen Rechts organisiert. Die im Bereich der Notarkammer ansässigen Notare gehören automatisch der jeweiligen Kammer an.

Deutsche Notarkammern in der Übersicht:

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FAQ

Die häufigsten Fragen

Wer ein wichtiges Rechtsgeschäft abwickelt, geht in Deutschland zum Notar. Dieser berät alle Beteiligten unparteiisch über die Inhalte des Rechtsgeschäftes und die folgenden Pflichten.

Beim Haus- und Grundstückskauf, bei Fragen des Familienrechts, des Gesellschaftsrechts und des Erbrechts ist der Notar die richtige Anlaufstelle. Zudem beglaubigt er Unterschriften und Abschriften.

Zu Beginn seiner Karriere verdient ein Notar in Deutschland durchschnittlich 4.500 Euro brutto. Später steigt der Verdienst auf 7.000 bis 10.000 Euro brutto im Monat an. Dabei muss sich der Notar jedoch an die GNotKG halten, sodass Bürgerinnen und Bürger stets die gleiche Gebühr zahlen.

Der Notar ist eine Vertrauensperson, die die Beglaubigung und Beurkundung von Rechtsgeschäften, Unterschriften, Tatsachen und Unterschriften vornimmt. Ein Hausverkauf ist zum Beispiel erst mit einem notariell beurkundeten Kaufvertrag gültig. Zudem ist der Notar für die Hinterlegung von Geld und Kostbarkeiten zuständig.

Wer das Abitur hat, kann grundsätzlich Notar werden. Dafür ist zunächst ein Studium der Rechtswissenschaften in 9 Semestern nötig. Es folgen das erste Staatsexamen, ein zweijähriges Rechtsreferendariat und das zweite Staatsexamen. Auch ausgebildete Rechtsanwälte können Notare werden.

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