Kann ich mein Haus ohne Makler verkaufen?
Der ultimative Guide
Haus mit oder ohne Makler verkaufen? Das ist die wohl am häufigsten gestellte Frage, wenn es um den Hausverkauf geht.
Anders gefragt: Haben Sie die Zeit und Lust sich um die Erstellung von Inseraten und die Koordination von Besichtigungsterminen zu kümmern? Was ist mit der Beschaffung aller Dokumente? Woher weiß ich, was meine Immobilie wert ist und wie führt man erfolgreich Preisverhandlungen?
Oder vereinfacht: Haben Sie genügend Zeit und ausreichend Erfahrung, um einen Hausverkauf in Eigenregie durchzuführen?
Was bei einem privaten Hausverkauf alles auf Sie zukommt und wie Sie ihn auch ohne Makler erfolgreich durchführen, erklären wir Ihnen jetzt!
Laden Sie sich außerdem unsere kostenlose Checkliste zum Hausverkauf herunter!
Welche Aufgaben entstehen beim Hausverkauf ohne Makler?
Ein Haus zu verkaufen bedeutet eine Menge Aufwand: Der Makler übernimmt den gesamten Verkaufsprozess, von der ersten Begutachtung bis zur Übergabe der Immobilie bei Verkaufsabschluss.
Damit auch der private Hausverkauf zum Erfolg wird, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt welche Aufgaben auf Sie zukommen.
Diese Aufgaben fallen beim Hausverkauf an
- Bewertung der Immobilie
- Aufarbeitung und Beschaffung der notwendigen Unterlagen
- Erstellung eines Exposés, inklusive Fotos, Videos etc.
- Bau- und vertragliche Beratung
- Festlegung der Verkaufsstrategie
- Vermarktung der Immobilie
- Begleitung und Organisation von Besichtigungsterminen
- Verkaufsverhandlungen
- Prüfung der Bonität der potentiellen Käufer
- Erstellung und Abstimmung des Kaufvertrags
- Begleitung der Beurkundung
- Übergabe der Immobilie
Finden Sie den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf
Der Zeitpunkt für Ihren Immobilienverkauf sollte gut durchdacht sein. Denken Sie dabei unbedingt über Ihre Beweggründe nach.
Möchten Sie die attraktive Marktlage nutzen und den bestmöglichen Preis erzielen? Ist jetzt der richtige Moment gekommen oder werden die Preise in Ihrer Region noch steigen? Haben Sie finanzielle Probleme und müssen das Haus so schnell wie möglich verkaufen? Welche Verkaufsstrategie ist in diesem Fall die beste?
Neben Ihrer eigenen Motivation sollten Sie auch saisonale Zeiträume berücksichtigen: Um Weihnachten herum wird sich Ihr Haus vermutlich schlechter verkaufen, als im Frühjahr.
Ermitteln Sie den Wert Ihrer Immobilie
Sie wollen Ihr Haus wahrscheinlich nicht unter Wert verkaufen, oder? Und genau deshalb sollten Sie den richtigen Wert für Ihre Immobilie ermitteln.
Ein guter Überblick über den aktuellen Markt ist hierfür unabdingbar!
Setzen Sie den Preis keinesfalls zu niedrig an, um unnötige Verluste zu vermeiden. Doch Vorsicht vor zu hohen Preisen! Diese können potentielle Käufer abschrecken.
Sie fühlen sich unsicher? Dann sollten Sie sich einen Fachmann für die Preisermittlung dazu holen. Das kann ein Immobilienmakler oder ein Gutachter sein.
Die Wertermittlung durch einen Immobilienmakler ist in der Regel kostenlos.
Das hat einen einfachen Grund: Der Makler erhofft sich durch die Bewertung natürlich den Auftrag zum Verkauf Ihres Hauses zu erhalten.
Aber keine Sorge: Diesen müssen Sie ihm aber keineswegs erteilen!
Tipp: Nutzen Sie unseren kostenlosen Online-Vergleich, um einen passenden Makler in Ihrer Region zu finden.
Besorgen Sie alle wichtigen Dokumente
Ja, ein Hausverkauf ist mit einer ganzen Menge Papierkram verbunden. In der Regel kümmert sich ein Immobilienmakler darum.
Sie verkaufen Ihr Haus privat?
Dann hilft Ihnen unsere Checkliste mit allen Unterlagen zum Hausverkauf.
Dabei gilt: Noch bevor Sie das Exposé erstellen, sollten Sie sich alle wichtigen Dokumente bereit legen.
Bereiten Sie die Immobilie für den Verkauf vor
Natürlich möchte jeder seine Immobilie zu einem bestmöglichen Preis verkaufen.
Um diesen auch am Ende zu erlangen, sollten Sie Ihre Immobilie rechtzeitig auf Vordermann bringen. Erledigen Sie daher vorher noch kleinere Reparaturarbeiten, wie zum Beispiel eine lose Fußleiste.
Erstellen Sie das Exposé
Das Immobilienexposé ist das Aushängeschild Ihrer Immobilie. Neben ansprechenden Fotos sollte es noch die wichtigsten Informationen wie, Lage, Alter und Größe enthalten.
Das gehört ins Exposé
Was noch alles in das Exposé gehört und wie Sie es besonders attraktiv gestalten, erfahren Sie in unserem Ratgeber “Wie erstelle ich ein Immobilien-Exposé”
Schalten Sie die Anzeige auf verschiedenen Portalen
Haben Sie alle wichtigen Informationen zusammen und das Exposé ist erstellt?
Dann können Sie nun die Anzeige für den Verkauf schalten.
Das geht auf den gängigen Portalen im Internet – wie beispielsweise ImmoScout24 – und in Tageszeitungen.
Vereinbaren Sie Besichtigungstermine und interagieren mit Interessenten
Ist ihre Anzeige einmal online, werden Sie früher oder später Anfragen für Besichtigungstermine oder weitere Fragen zu Ihrem Objekt von möglichen Interessenten bekommen.
Halten Sie die nötigen Informationen bereit, um zügig auf die Anfragen zu reagieren.
Für die Besichtigung vereinbaren Sie die Termine mit den Interessenten.
Ein weiterer Aufwand, den Sie bedenken sollten: Wohnen Sie weiter weg, müssen Sie noch den Aufenthalt in der Nähe Ihrer Immobilie organisieren.
Sie wohnen weiter weg?
Dann sollten Sie sich einen Aufenthalt in der Nähe Ihrer Immobilie organisieren. Ein weiterer Aufwand, den Sie bedenken sollten – und den Ihnen ein Makler abnehmen könnte.
Verhandeln Sie den Preis
Ist der passende Interessent gefunden, kommt es zu der Preisverhandlung.
Das häufigste Argument für die Verhandlungen ist der Zustand einer Immobilie – der andere große Preisfaktor, die Lage, ist schließlich schon vor der Besichtigung bekannt.
Müsste der neue Besitzer nach dem Kauf noch einen unerwartet hohen Geldbetrag in die Renovierung investieren, ist es durchaus gerechtfertigt, dies in einem Verkaufsgespräch einzubringen.
Übrigens: Immobilienmakler kämpfen häufig mit dem Vorurteil schmierige Verkäufer zu sein. Spätestens an dieser Stelle macht sich sein Verhandlungsgeschick jedoch bezahlt.
Ein guter Immobilienmakler ist auch immer ein wahrer Verkäufer und beweist großes Geschick bei Preisverhandlungen.
Da die Maklerprovision an den Verkaufspreis gebunden ist, ist auch der Makler an dem höchstmöglichen Erlös interessiert.
Mietobjekte
Bei vermieteten Immobilien können (den Käufer einschränkende) Details des Mietvertrags ebenfalls ein Argument sein.
Organisieren Sie den Notartermin
Für das Aufsetzen des Kaufvertrags ist der Notar zuständig. Vereinbaren Sie mit ihm und Ihrem Käufer einen Termin, für den finalen Kaufabschluss.
Übergeben Sie die Immobilie
Bei der Übergabe darf eines nicht fehlen: Das Hausübergabeprotokoll.
Dieses sollten Sie in jedem Fall anfertigen. Das schützt Sie und auch den Käufer und bewahrt beide Parteien im Nachhinein vor Missverständnissen.
Und wann übergebe ich die Schlüssel?
Die finale Schlüsselübergabe erfolgt dann bei der Übergabe der Immobilie.
Kann der Käufer den Preis auch wirklich zahlen?
Vergessen Sie auf keinen Fall die Bonität zu überprüfen!
Die Immobilie sollten Sie erst übergeben, wenn der Kaufpreis vollständig auf Ihrem Konto eingegangen ist.
Nochmal: Auf keinen Fall davor!
Welche Kosten fallen beim Hausverkauf ohne Makler an?
Ein Hausverkauf ohne Makler ist nicht kostenlos. Sie sparen zwar die Maklerprovision, trotzdem kommen noch einige Nebenkosten auf Sie zu.
Dokumente, wie der Grundbuchauszug oder auch ein professionelles Wertgutachten kosten eine Gebühr.
Auch kleinere Renovierungsarbeiten, die Schaltung Ihrer Anzeige oder professionelle Fotos Ihrer Immobilie für das Exposé, zählen zu den Kosten.
Bedenken Sie auch, dass Sie An- und Abreise bezahlen müssen, wenn Sie nicht in der Nähe der Immobilie wohnen.
Wer zahlt die Nebenkosten?
Zwar werden die Notarkosten meist von dem Käufer getragen, doch wenn Sie im Vorfeld noch rechtliche Beratung benötigen, kommen hierfür ebenfalls noch Kosten auf Sie zu.
Bei einem Hausverkauf mit Makler sind die meisten Kosten bereits in der Maklerprovision enthalten.
Zudem sparen Sie mit der Beauftragung eines Immobilienmaklers Zeit und Nerven und erzielen in den allermeisten Fällen einen höheren Kaufpreis. Dadurch macht sich die Arbeit des Maklers schnell bezahlt.
Größte Kostenfalle
Ein großer finanzieller Verlust macht sich vor allen Dingen in schlechten Preisverhandlungen bemerkbar.
Welche Vor- und Nachteile hat der Hausverkauf ohne Makler?
Ein Immobilienverkauf ist eine komplexe Angelegenheit, die leicht unterschätzt wird.
Eigentümern unterlaufen häufig Fehler, die sich durch den gesamten Verkaufsprozess ziehen. Ein Makler ist eine große Unterstützung.
Der große Vorteil eines Hausverkaufs ohne Makler ist, dass keine Provision bezahlt werden muss.
Bedenken Sie jedoch: Die Courtage erarbeitet sich der Makler meist von ganz allein – durch eine gute Verkaufsstrategie und viel Verhandlungsgeschick.
Die Vor- und Nachteile beim Verkauf ohne Makler:
Wenn Sie selbst Immobilien-Experte sind, eine gute Übersicht über den Markt haben und viel Zeit mitbringen, kann ein privater Verkauf eine sinnvolle Alternative sein.
Für alle anderen ist es empfehlenswert, sich die Expertise eines Maklers mit ins Boot zu holen.
Vorteile beim Verkauf ohne Makler
- Sie sparen die Maklerprovision
- Es ist keine Abstimmung mit dem Makler notwendig
- Bei der Preisverhandlung haben Sie mehr Spielraum, da Sie die Maklergebühren nicht einplanen müssen
Nachteile beim Verkauf ohne Makler
- Großer Zeitaufwand
- Sie müssen die Kosten für die Vermarktung selbst tragen
- Das Risiko, die Immobilie unter Wert zu verkaufen ist deutlich größer
- Der Makler verfügt meist über eine große Kundenkartei mit potentiellen Käufern und findet in der Regel schneller Interessenten für Ihr Objekt
- Sie lassen sich die Marktkenntnis des Immobilienmaklers entgehen
Checkliste: Hausverkauf ohne Makler
Sollten Sie unsicher sein, ob Sie Ihre Immobilie mit oder ohne Makler verkaufen sollen, kann Ihnen unsere Checkliste helfen.
Gehen Sie die Fragen durch und finden Sie heraus, ob Sie bereit sind Ihre Immobilie in Eigenregie zu verkaufen:
- Haben Sie ausreichend Zeit sich intensiv mit dem Hausverkauf zu beschäftigen?
- Wohnen Sie in der Nähe der Immobilie?
- Können Sie den aktuellen Wert Ihrer Immobilie realistisch einschätzen?
- Kennen Sie den Immobilienmarkt oder haben bereits Erfahrung mit dem Verkauf von Immobilien?
- Können Sie den idealen Verkaufszeitpunkt bestimmen?
- Kennen Sie alle rechtlichen Grundlagen beim Hausverkauf?
- Sind Sie in der Lage ein ansprechendes Exposé zu erstellen?
- Wissen Sie, wie Sie Ihre Immobilie bestmöglich vermarkten können?
- Kennen Sie die Zielgruppe Ihrer Immobilie?
- Haben Sie ausreichend Zeit die Besichtigungstermine zu koordinieren und können alle Fragen der Interessenten beantworten?
- Fühlen Sie sich dazu in der Lage den richtigen Käufer für Ihre Immobilie auszuwählen?
- Sind Sie sicher genug, um in Preisverhandlungen den bestmöglichen Preis durchzusetzen?